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2009
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Ich dachte an die Invaliden, Scharen von Kindern und Würstchen fressenden Eintagsfliegen in Disneyland, die sich an dem sterbenden Hans Wurst aufgegeilt hatten.
Das patentierte Gewinsel einer moralischen Null, die Kopien von den Eiterbeuteln der Menschheit machte und an die Armen verschenkte. Die Epigonen der großen Hungerleider, die durch die Dörfer zogen und selbstgemachte Marmelade verkauften.
Den Geier über dem Kadaver eines längst vergessenen Mordes, für den man den falschen aufgehängt hatte.
Die letzte Illusion am Straßenrand einer geschlechtslosen Stadt, wo an alkoholfreien Feiertagen geheimnisvolle Missgeburten mit jugendlichen Selbstmordkandidaten Fußball spielen.
Wie einer, der immer den Fernseher an hat und sich über die Sendungen aufregt. Und ich setzte mich neben die Null, auf die Badewanne im Klo nund machte Notizen:
Der erste Februar. Draußen liegt Schnee. Die Straßen sind leer. Die Stimmung ist prima.
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2009
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Lange bevor Jester Garden Hills je gesehen hatte, wusste er schon alles über Perfektion. Wenn du perfekt bist, dann wirst du gewinnen. Das weiß jeder. Der perfekte Kämpfer gewinnt den Boxkampf. Der perfekte Arbeiter wird Präsident. Das ist ein Naturgesetz, so wie die Schwerkraft. Die Drachen fliegen an windigen Tagen. Kinder, die Milch trinken, haben kräftige Knochen. Darum stehen Männer morgens auf. Deswegen fechten Nationen Kriege aus. Und deswegen saß Jester an diesem Morgen auf dem Ponce-de-Leon-Gestüt in Ocala, Florida, auf diesem Pferd.
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2008
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„Es gibt da draußen ja Leute, die dem TRUST ernsthaft vorwerfen, "es nicht geschafft zu haben" - damit ist natürlich nur der große finanzielle Erfolg gemeint, den das Heft - im Vergleich zu anderen - tatsächlich nicht hat. Aber für mich ist das kein Vorwurf, sondern eine Tatsache die gefeiert werden muss.
Wäre es nämlich so, dass wir finanziell total erfolgreich wären, wären wir auch abhängig (sind wir so natürlich auch, aber in anderer Form) und was mit Heften passiert, die es "geschafft" haben, kann man ja an denen selbst gut "bestaunen". Anders gesagt, es ist eine reife Leistung, ein Medium im zwanzigsten Jahr zu publizieren, OHNE es zu einem rein kommerziell erfolgreichen Betrieb verkommen zu lassen UND gleichzeitig die Selbstfinanzierung zu gewähren.“ Dolf.
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2007
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Ich träume, ich bin ein als Bauer verkleideter Prinz, von Gott gesandt. Ich bin gekommen, um sie zu retten. Nur ich kann ihren Körper erwecken, Erinnerungen einschläfern und sie sein Gesicht vergessen lassen. Die Wände sind steinern und klamm. Rote Lippen, grüne Augen, schwarzes Haar, blaues Blut. Umhänge und weiße Pferde, Blutflecken auf Kopfsteinpflasterstraßen. Sie durchsucht die Toten und die Leichen auf Karren, ein Leinentuch über ihrem Mund. Es gibt keine Zuflucht vor der Pest. Sie findet mich zwischen den Toten, rettet mich vorm Massengrab, wischt mir das Blut vom Gesicht und sagt: Erinnere dich, für jeden Mann den du umbringst, wird dir eine Sünde vergeben.
Ich werde von einem Verlangen verzehrt, das ebenso leicht von Gemetzel gestillt wird wie von Liebe.
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2006
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"David Wojnarowicz hat die uralte Stimme der Strasse getroffen, die Stimme des Reisenden, des Ausgestoßenen, des Diebes, der Hure, dieselbe Stimme die in Villon's Paris zu hören war, im Rom des Petronius. Nimm sein Buch und höre." - William S. Burroughs
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2006
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Für die Akten - ihr könnt mich Marvin Molar nennen. Ich sage nennt mich Marvin Molar, weil das nicht mein richtiger Name ist. So nenne ich mich halt. Ich kenne meinen richtigen Namen nicht. Niemand kennt ihn. Tatsächlich kennt ihn schon jemand, aber ich weiß nicht wo er ist. Al Molarski hat mich aufgezogen und mich Marvin genannt und sein Name ist alles was ich habe. Aber ich habe den "ski"-Teil weggelassen und nenne mich einfach Marvin Molar. Ich denke, mit mir ist schon genug falsch gelaufen, da muss ich nicht auch noch ein Polacke sein so wie Al.
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